Auf dem TT Circuit Assen feierte Sebastian Vollak (Morts Racing Team) seinen nächsten Doppelpack in dieser Saison. Beide Siege im DMV BMW 318ti Cup waren hart erkämpft. Im ersten Heat war Ioannis Smyrlis (Smyrlis Racing), im zweiten Rennen Schurbusch/Walter (Morts Racing Team) ganz dicht dran.
War im ersten Rennen noch alles klar, dauerte es etwas, bis der Sieger des zweiten Durchgangs feststand. Am Ende konnte Sebastian Vollak über seinen dritten Doppelsieg in dieser Saison jubeln. Es war für den zweimalige Champion ein hartes Stück Arbeit. Im ersten Rennen übernahm Julien Rehberg (Hampl Motors Rennsport) in der dritten Runde die Spitze von Vollak. Kurz darauf musste Vollak noch Ioannis Smyrlis passieren lassen. Und auch Günther/Schneider (East Racing) schnappten sich den Tabellenleader. Als nach 23 Minuten die Code 60 Schilder rausgingen, herrschte Trubel in der Boxengasse. Bis auf Rehberg war das komplette Vorderfeld zum Pflichtstopp abgebogen. Für Rehberg, der sich das Cockpit mit Manuel Brinkmann teilte, war es die falsche Entscheidung. Während die anderen ihren Stopp absolvierten, schlich Rehberg um die Strecke und verlor viel Zeit. Als alle gestoppt hatten, fiel die Entscheidung um den Gesamtsieg zwischen Vollak und Smyrlis. In der 20. Runde holte sich Vollak die Spitze zurück. Dahinter blieb Smyrlis zwar dran, am Ende entschieden 0,367 Sekunden das Rennen zugunsten von Vollak. „Es war ein mega Rennen. Nach dem Boxenstopp ging der Kampf um die Positionen richtig los. Wir haben auf der Strecke sehr gut gefightet. Nach der zweiten Code 60 Phase schaute ich kurz nach unten. Es kam Grün und Sebastian war vor mir. Einfach zu spät reagiert und dann 100 Meter Rückstand, den ich wieder aufholen konnte. Ich habe mehrmals die Attacke gefahren, aber Sebastian hat es gut zugemacht. Das war ein super Fight und alles ohne Kratzer oder Berührungen“, so Ioannis Smyrlis.
Genau wie im ersten Rennen ging es im zweiten Durchgang turbulent zu. Vollak erwischte eine bärenstarke Anfangsphase und arbeitete sich vom zehnten Startplatz gleich auf Platz drei vor. In Runde sieben lag der Morts Racing Team Pilot erstmals an der Spitze. Nur wenige Minuten später hieß es Code 60. Diesmal stoppte das komplette Feld. Durch die Strafsekunden für den Sieg im ersten Rennen, musste Vollak länger stehen bleiben als die Konkurrenz. Als erster war Max Rosam (Rosam Motorsport) auf der Strecke zurück, dicht gefolgt von Rehberg/Brinkmann. Für das packende Duell, welches Rehberg/Brinkmann für sich entschieden, wurde keiner wirklich belohnt. Während Rehberg/Brinkmann durch die technische Nachuntersuchung fielen, bekam Max Rosam gleich 40 Strafsekunden aufgebrummt. Der Gesamtsieg schien wieder über Vollak und Smyrlis zu gehen. Letzterer ging drei Runden vor Schluss vorbei, musste aber wie so viele an diesem Wochenende wegen eines Tracklimits-Verstoßes einmal durch die Boxengasse. Damit war der zweite Sieg für Vollak perfekt. „Wir haben einen komplett neuen Motor, der Antriebsstrang ist neu. Das Auto lief sehr gut. Ein Lob an unsere Jungs. Das erste Rennen gestern konnte ich nach einem schönen Fight mit Ioannis Smyrlis gewinnen. Am Samstag war es sehr spannend und turbulent. Wir wollen das alles auch spannender haben mit Top Ten Reverse Grid und Strafsekunden beim Boxenstopp. Das Feld ist inzwischen so eng, dass unter normalen Umständen der Gewinner des ersten Rennens unmöglich auch Rennen 2 gewinnen kann. Dass ich trotzdem gewonnen habe, ist natürlich absolut super“, lautete das Statement des Doppelsiegers.
Zweimal Podium für Justin Wichmann
Beflügelt durch seinen ersten Sieg in Zandvoort war Justin Wichmann (Smyrlis Racing) auch in Assen wieder ganz vorne dabei. Im ersten Heat lag der Youngster anfangs an der siebten Stelle, ehe es kurz nach Rennhalbzeit nach vorne ging. Drei Runden vor Schluss lag Wichmann hinter Maik Kraske (H.A.R.D. Speed Motorsport) auf Platz vier. Kraske schien seiner zweiten Podiumsplatzierung entgegenzufahren, als sich zwei zu Überrundende ins Gehege kamen. Kraske konnte nicht mehr richtig ausweichen und musste an die Box. Damit übernahm Wichmann die dritte Position, die er knapp vor Schnurbusch/Walter (Morts Racing Team) ins Ziel brachte. Im zweiten Rennen drehten Schnurbusch/Walter den Spieß um. Im Pulk kämpften die beiden Wagen, wobei Wichmann einmal kurz vorbei war. Doch Schlussfahrer Kevin Walter konterte und setzte sich etwas von Wichmann ab. Im Ziel war der Abstand auf 0,885 Sekunden angewachsen. Für Schnurbusch/Walter bedeutete dies am Ende Platz zwei vor Wichmann. „Das erste Rennen war super eng. Fighting bis zum Ende. Am Schluss hatte ich mit Maik Kraske einen super Kampf, der dann aber leider den unverschuldeten Unfall hatte. Ich freue mich sehr, da ich einen längeren Weg von hinten gehabt hatte. Im zweiten Rennen sind mir mehrere Leute ins Auto gefahren. Es war sehr schwer sich irgendwo zu positionieren und nach vorne zu kommen. Ich habe versucht das Auto heil ins Ziel zu bringen. Man hat heute wieder gesehen, wie eng es in dem Cup zugeht. Wir sind fast bis zum Ende so in einem Zehnerpack gewesen. Zum Schluss hatte ich noch mit Linus Jansen einen schönen Kampf, Tür an Tür. Alles sehr fair“, gab Wichmann zu Protokoll.
Starke Leistungen und neue Namen
In Assen machten gleich mehrere Fahrer auf sich aufmerksam. Eine ganz starke Anfangsphase im ersten Rennen zeigte Max Günther, der mit seiner beherzten Fahrweise auch an Sebastian Vollak vorbeiging. Das bedeutete zeitweise Gesamtplatz drei für das East Racing Duo mit Teamkollege Nick Schneider. Am Ende wurde es ein starker sechster Platz hinter Dennis Urgatz und Henry Cerny (Cerny Motorsport). Für Nick Schneider bedeutete der sechste Gesamtrang zudem Rang zwei bei den Junioren. Dahinter platzierten sich Linus Jansen (KTW4Racing), Rehberg/Brinkmann, Niklas Kalus (PR Motorsport) und Paul Heinisch (Smyrlis Racing) unter den besten zehn.
Von Platz vier aus erwischte Linus Jansen einen Bombenstart in den zweiten Durchgang am Samstagvormittag. Der KTW4Racing Pilot setzte sich an die Spitze, musste aber bald darauf Rehberg/Brinkmann, Schnurbusch/Walter und Vollak passieren lassen. Trotz starkem Druck von hinten hielt Jansen den vierten Platz für einige Runden. Und auch im weiteren Rennverlauf blieb Jansen im Vorderfeld. Die Konstanz zahlte sich aus, denn gegen Ende war er ganz dicht an Wichmann dran. Der gab noch einmal alles und passierte 0,4 Sekunden vor Jansen die Ziellinie. Trotz der 40 Strafsekunden hieß es für Max Rosam noch Platz fünf. Wichmann, Jansen und Rosam lautete auch die Reihenfolge in der Junioren-Wertung. Dahinter landete Tobias Leber (MDM Racing), der kurz vor Schluss noch knapp hinter Jansen gelegen hatte. Die Top 10 vervollständigten Adrian Rziczny (Morts Racing Team), Luka-Max Pierschke (FSR Performance) und Ioannis Smyrlis.
In der neu geschaffenen Gentlemen Trophy war Markus Hassa (Malix Motorsport), gemeinsam mit Sohn Felix unterwegs, nicht zu schlagen. Der Karlsbader war früher viele Jahre im Divinol-Cup auf einem Gruppe N BMW M3 E30 unterwegs und wagte mit seinem Sohn das Comeback. Mit den Plätzen 21 und 19 ließ der Routinier in beiden Rennen Welf Hermann (KTW4Racing) und Torsten Dittmar (East Racing) hinter sich.