Mit einem Doppelsieg für Uwe und Nico Send (Opel Kadett C GT/E) startete die DMV Classic Masters auf dem Hockenheimring in die neue Saison. Es war der erste Opel-Sieg in der noch jungen Seriengeschichte. Mit über 40 Fahrzeugen präsentierte sich ein starkes Starterfeld.
Für Uwe und Nico Send hatte sich der Auftritt im DMV Classic Masters gelohnt. Mit einem Doppelsieg im Gepäck trat das schnelle Vater-Sohn Duo die Heimreise an. Bereits im Qualifying hatten die beiden Opelaner gezeigt, dass der Sieg nur über sie geht. Auch im Gesamtfeld mit der Alfa Romeo Challenge und der Pfister-Racing Tourenwagen Challenge hatten die Opel-Piloten die Nase vorne. Das sah zumindest im ersten Rennen nach dem Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge anders aus. Zwar blieb Uwe Send beim Start vorne, doch wenig später spielte Hinrich Groeneveld die Power seines Seat Leon Supercopa Mk2 aus und ging in Führung. Viele Möglichkeiten dies zu korrigieren hatte Uwe Send nicht, denn kurz darauf gingen die Code 60 Flaggen raus. Erst fünf Minuten vor Schluss wurde das Feld wieder losgelassen. Dabei ging auch noch Alfa-Pilot Jan Meier (Alfasud Sprint) an Send vorbei. Auf dem Papier sah das freilich wieder ganz anders aus – denn sowohl Groeneveld als auch Meier bekamen eine 30-Sekunden Strafe wegen der Rundenzeit unter Code 60 aufgebrummt. Somit kletterten noch Andreas Hansen (BMW 328i E36) und Ralph Lauxmann (BMW M3 E36) aufs Stockerl. Als Vierter konnte sich Groeneveld mit dem Sieg in der PRTC und Meier als Gesamtsechster mit dem Erfolg in der Alfa Romeo Challenge trösten.
Im zweiten Heat am Sonntagmorgen gab Nico Send die Führung nur für eine Runde an Groeneveld ab. Doch der Seat rollte kurz darauf aus, so dass der Weg zum Sieg frei war. Mit Respektabstand folgte Andreas Hansen auf der zweiten Position. Im Ziel zeigte die Uhr 3,208 Sekunden Rückstand an. „Nach vier Jahren DMV BMW Challenge war das mein erster Start im Classic Maters. Es waren zwei spannende Rennen für mich. Normalerweise stand ich noch nicht oft so weit vorne. Das Feld von vorne aufzuräumen, macht aber Spaß. Das C Coupe war natürlich super schnell. Von hinten drückten einige M3. Ich denke, ich konnte mich aber mit meinem schwächeren 325er recht gut behaupten. Es hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht und war für mich ein tolles Wochenende“, erzählte Hansen.
Spannung war in erster Linie beim Kampf um den dritten Rang geboten. Hier fuhr André Jaschinski, schon am Vortag kurzzeitig auf Rang zwei, einem dritten Platz entgegen. Doch kurz vor Schluss leistete sich der Norddeutsche im Überrundungsverkehr einen Dreher. Dadurch huschten René Hadorn (Alfa Romeo Sud Sprint) und Ralph Lauxmann vorbei. Hadorn sicherte sich mit dem dritten Gesamtplatz den Sieg in der Alfa Romeo Challenge. Lauxmann holte sich als Gesamtvierter den dritten Rang im DMV Classic Masters. Plötzlich war Jaschinski mitten im Dreikampf mit Angelo Scalia (Alfa Romeo 75 V6) und Thomas Röpke (Porsche 964) verstrickt. In der letzten Kurve kamen sich Röpke und Jaschinski ins Gehege – für beide bedeutete es das Aus wenige Meter vor dem Zielstrich.
Der Blick in die Klassen
Mit zehn Fahrzeugen war die CM 5 an diesem Wochenende am stärksten besetzt. Mit Uwe und Nico Send stellte die Klasse auch die Gesamtsieger. Die CM 6 ging im ersten Rennen an Klaus-Dieter Frommer im BMW M3 E36. Der BMW-Pilot landete auf dem fünften Gesamtrang sowie Platz vier im DMV Classic Masters. Er ließ Nico Ullmer hinter sich, der im VW Lupo GTi sein Debüt in der Serie gegeben hatte. Im zweiten Heat drehte Ullmer den Spieß um und siegte vor Uwe Mallwitz, der den M3 von Frommer fuhr. Die CM 3-4 ging in beiden Rennen an Sarah Ganser (BMW 325iS E36), die zweimal Frank Schlau (BMW 325iS E36) hinter sich hielt. In der ebenfalls gut besetzten CM 2 konnte Alexander Reder vor Marc-David Müller und Ioannis Smyrlis (alle BMW 318ti Cup) den Sieg einfahren. Auch im zweiten Durchgang hatte Reder die Nase vorne – diesmal vor Teamchef Christian Leutheuser und Smyrlis. „Es ist für mich unerwartet sehr gut gelaufen, muss aber fairerweise sagen, dass die Gegner in der Klasse alle ti Cup Autos fahren. Mein Auto ist schon etwas verbessert auf die Classic Masters hin. Das hat man vor allem beim Top Speed gemerkt. Ich bin sehr zufrieden und es hat Spaß gemacht“, fasste Reder sein Wochenende zusammen. Trotz seines zweiten Platzes war Christian Leutheuser angesäuert. Hier hatte es gegen ihn einen Protest gegeben, den die Sparkommissare letzten Endes aber abweisen sollten. „Für uns ist es ein super Ergebnis. Es freut mich besonders, weil es im Quali und im ersten Rennen nicht so gelaufen ist.“
Team Hadorn streicht die Siege ein
In der Alfa Romeo Challenge gingen die Gesamtsiege an Jan Meier und René Hadorn. Im ersten Rennen siegte Meier trotz der 30-Sekunden Strafe. Denn die bekamen auch die weiter nachfolgenden Piloten aufgebrummt, so dass sich am Resultat nicht wirklich etwas änderte. Hinter Meier belegte Teamchef René Hadorn Rang zwei, der sich gegen Titelverteidiger Giuseppe Tizza (Alfa Romeo 75 V6) durchsetzte. Nachdem Meier im zweiten Heat früh die Segel streichen musste, sprang Hadorn in die Bresche und siegte souverän vor Angelo Scalia. Rang drei ging an Liese/Leupold im Alfa Romeo Giulia TS.
In der PRTC war Hinrich Groenveld im Seat Leon nicht zu schlagen. Wie immer eng umkämpft war die Klasse der Chevrolet Cruze Eurocup Fahrzeuge. Am Doppelsieg von Tim Schestag gab es jedoch nichts zu rütteln. Im ersten Heat erwischte Schestag den besseren Start nach Beendigung der Code 60 Phase und machte so entscheidende Meter gegenüber Robin Renz gut. Der musste sich mit Rang zwei vor Dirk Ehlebracht begnügen. An der Reihenfolge änderte sich auch im zweiten Rennen nichts, auch wenn der Sieg diesmal eng umkämpft war. Anfangs hinter Schestag und Ehlebracht zurückgefallen, kämpfte sich Renz an die Spitze. Doch der Vorjahresmeister konterte nur einen Umlauf später und holte sich die Führung zurück.