Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) und Klaus Horn (991 GT3 R) holten sich beim fünften Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge in Assen die Gesamtsiege. Im ersten Rennen siegte Wolters auf einer anfangs noch nassen Piste souverän. In Durchgang zwei setzte sich Horn gegenüber seinem Dauerkonkurrenten durch.
Im ersten Rennen meldete sich Heinz-Bert Wolters mit einem souveränen Start- und Zielsieg in der PCHC zurück. Auf der noch nassen Strecke fuhr der mit Slicks bereifte Gesamtsieger gleich von Anfang an dem restlichen Verfolgerfeld auf und davon. Mit über 21 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei überquerte der Wegberger den Zielstrich. „Das Rennen lief für mich richtig gut. Gegen Schluss war es rutschig. Da gehört Glück und Erfahrung dazu, um das Auto auf der Strecke zu halten. Ich bin mit dem Rennen sehr zufrieden. Alles hat gut geklappt“, berichtete Wolters nach seinem Sieg. Klaus Horn hatte dagegen im ersten Heat das Podium verpasst. Der Landauer war von der zweiten Position bis auf Rang fünf zurückgefallen, kämpfte sich aber zumindest wieder auf Rang vier nach vorne. Kurzfristig hatte sich das Team für Slicks entschieden, konnte aber das Regensetup nicht mehr ändern. „In der Kürze der Zeit konnten wir aber den Stabi nicht mehr umstellen, dadurch hat das Auto sehr stark geschmiert“, so Horn.
Besser lief es für Horn im zweiten Durchgang, wo er sich direkt nach dem Start hinter Wolters setzte. Der hielt dem massiven Druck fünf Runden lang stand, ehe Horn vorbeizog. In der Ruskenhoek war Wolters etwas zu spät auf der Bremse und musste über die asphaltierte Fläche. Genau diese Situation konnte Horn ausnutzen. Der neue Führende erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung, ehe er Luft rausnahm. Dadurch kam Wolters noch einmal heran, der mit nachlassenden Reifen nicht mehr pushen konnte. Mit einem kurzen Spurt brachte Horn den Sieg mit 0,843 Sekunden Abstand auf Wolters ins Ziel. „Das zweite Rennen war jetzt in Ordnung. Am Anfang kam ich auch gleich vor und lag hinter Wolters. Ich konnte schließlich vorbei und mich danach etwas absetzen. Danach habe ich etwas Gas herausgenommen. Da kam Wolters aber wieder ran und gegen Ende musste ich nochmals pushen“, so Horn über seinen zweiten Saisonsieg.
Hendrickx fährt zweimal auf das Podium
Tim Hendrickx (991 GT3 Cup) zeigte sich als einer der Profiteure der Probleme am Porsche von Horn. Im ersten Rennabschnitt kämpfte Hendrickx mit Reifenproblemen und rutschte bis auf Rang sieben zurück. Mit zunehmend trockener werdenden Strecke machte der spätere Zweitplatzierte Positionen gut. Im letzten Rennabschnitt war der 911er klar schnellster Mann auf dem Kurs. Fünf Runden vor Schluss hatte sich Hendrickx hinter Thorsten Rose (991 GT3 Cup) auf Platz drei nach vorne gekämpft. Einen Umlauf später leistete sich der Zweitplatzierte beim Einlenken nach der Zielgeraden einen Dreher, wodurch Hendrickx vorbeikam. „Am Anfang hatten wir Probleme mit dem Luftdruck und Temperatur auf die Reifen zu bekommen. Deshalb sind wir etwas nach hinten gefallen. Aber mit zunehmender Dauer hatten wir den richtigen Luftdruck, was man an den Zeiten sehen konnte“, erklärte Hendrickx. Rang drei holte sich Eduard Heinz (991 GT3 Cup). Der hatte sich lange ein enges Duell mit Rose geliefert und sich mit seiner ersten Podiumsplatzierung für seine starke Leistung selbst belohnt. „Ich habe zunächst gar nicht mitbekommen, dass ich Gesamtdritter bin. Wir haben vorne sehr gekämpft. Es waren mit Slicks am Anfang sehr schwierige Bedingungen. Im Nachhinein hat es sich ausgezahlt die richtige Reifenwahl getroffen zu haben“, befand Heinz.
Im zweiten Durchgang belegte Jürgen Albert (991 GT3 MR) den dritten Gesamtrang, nachdem den Oberhausener in der Startaufstellung für das erste Rennen ein Schaden an der Benzinpumpe lahmgelegt hatte. Von hinten pflügte der Porsche durch das Feld. Tim Hendrickx leistete einige Gegenwehr, musste aber letzten Endes Albert passieren lassen. „Ich musste mich richtig am Riemen reißen, um Tim Hendrickx zu bekommen. Es war sehr anstrengend, hat aber viel Spaß gemacht. Ich war hochmotiviert ins Rennen gegangen“, so Albert zu seinem Rennen. Damit landete Albert in der Klasse 10 ebenfalls auf der dritten Position. Vierter in der offenen Klasse wurde Kay Kosar, der mit seinem Porsche 996 Turbo im ersten Durchgang noch Klassenrang drei belegte. Auf den weiteren Plätzen im Gesamtklassement lief die Armada der Klasse 8 Porsche ins Ziel ein. Hinter Hendrickx auf Rang vier folgte ein erneut stark aufgelegter Eduard Heinz vor Thorsten Rose und Michael Brode.
Titelaspiranten geben sich keine Blöße
Vor dem Finale auf dem Nürburgring gaben sich die Titelfavoriten keine Blöße. Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) spielte vor allem auf der nassen Strecke seine fahrerischen Qualitäten aus und siegte in der Klasse 6 souverän. Ein fünfter Platz im Gesamtklassement unterstrich die Titelambitionen des zweifachen Meisters. Auch im zweiten Rennen gab es an der Vormachtstellung des Berliners nichts zu rütteln. Auf Rang acht überquerte Voigtländer den Zielstrich und landete damit erneut vor Thomas Kleber und Wolfgang Bensch (beide 997 GT3 Cup). „Die Bedingungen heute waren ja so, wie es mir sehr gut gefällt. Ich kam gut zurecht. Ich habe nix kaputt gemacht. Für mich war es schön zu fahren. Die Punkte tun natürlich gut. Bei solchen Bedingungen braucht man die Leistung nicht so, da kann man auch nach vorne fahren“, so Voigtländer. Zwischen die beiden Klasse 6 Porsche schob sich noch Udo Schwarz (991 GT3 Cup), der im ersten Rennen auf Regenreifen eine Zeitlang auf der zweiten Gesamtposition fuhr, ehe die slickbereifte Fraktion zurückschlug.
Ebenfalls schadlos hielt sich Christian Kindsmüller, der mit seinem Cayman GT4 CS zweimal die Klasse 4 für sich entschied. Olaf Busse und Dieter Klein belegten in beiden Rennen die Ränge dahinter. „Am Anfang war es wahnsinnig rutschig. Nach zwei, drei Runden wurden die Zeiten besser. Die Strecke trocknete ab. Da hat es Riesenspaß gemacht. Das war heute etwas für das Gefühl. Endlich auch gegen Gegner in meiner Klasse, mit denen man kämpfen konnte“, zeigte sich KIndsmüller mit seinem Resultat zufrieden. Sieger der Klasse 5 wurde zweimal Claude Dichter im Porsche 996 GT3 Cup, während Arne Bast (993 RS) die Klasse 3 für sich entschied. In der Klasse 1 setzte sich Helmut Piehler (Cayman S) gegenüber Thomas/Berges (Cayman) durch. Dazu lieferte sich Piehler im zweiten Rennen einen spannenden Kampf mit Dieter Klein im Klasse 4 Cayman. Am Ende hatte Klein ganz knapp die Nase vorne.
Für die Piloten der Porsche Club Historic Challenge steht nun eine längere Pause an, ehe es vom 15.-17. Oktober auf dem Nürburgring ins Finale geht.