Jack Crow (991 GT3 R) drückte dem vierten Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge seinen Stempel auf. Nachdem Crow bereits beim Auftakt im April einen Sieg holte, ließ er auf dem Hockenheimring ein Doppelpack folgen. Dahinter fuhren in beiden Rennen Klaus Horn (991 GT3 R) und Tim Hendrikx (991 GT3 Cup) aufs Treppchen.
An Jack Crow führte am vergangenen Wochenende kein Weg vorbei. Siegte Crow bereits im April an der selben Stelle souverän, schlug der GT3-Pilot diesmal doppelt zu. Von der Pole Position aus behauptete Crow seine Führung vor Klaus Horn, der gleich zu Beginn den Cup 911er von Hendrickx kassiert hatte. Auf über 27 Sekunden baute Crow den Abstand noch aus. Der Ausgang des zweiten Rennens war zwar etwas enger, doch mit fast 20 Sekunden Vorsprung siegte Crow erneut ungefährdet. „Hockenheim ist meine Heim- und auch meine Lieblingsstrecke. In der Regel läuft es hier immer sehr gut für mich. Ich habe heute trotz Vorsprung nicht nachgelassen. Immer, wenn ich bei so Situationen nachlasse, mache ich Fehler. Deshalb war Vollgas angesagt bis zum Schluss. Basis für den Erfolg war mein guter Start, wo ich schnell wegkam und kontinuierlich den Vorsprung herausfahren konnte“, berichtete Crow nach dem ersten Rennen.
Klaus Horn, nach dem Rennen auf dem Salzburgring zum zweiten Mal im 991 GT3 R am Start, landete in beiden Durchgängen auf dem zweiten Gesamtrang. Der Landauer konnte sich am Morgen sofort auf Platz zwei setzen und diesen auch sicher ins Ziel bringen. Kniffliger war das zweite Rennen, wo Horn keinen guten Start erwischte. Dadurch hing er einige Runden hinter Thorsten Rose (991 GT3 Cup) fest, ehe er in Runde acht auf Start und Ziel vorbeikam. Kurz darauf knackte Horn auch Hendrickx, womit der GT3 Pilot freie Fahrt hatte. An Crow kam Horn jedoch nicht mehr heran, so dass es erneut Platz zwei hieß. „Jack Crow ist mir doch zu weit weggefahren. Mit dem neuen Auto komme ich noch nicht ganz klar, wie ich mir das vorstelle. Auf der Bremse und beim Herausbeschleunigen aus den Kurven fehlt noch einiges. Da habe ich noch Luft nach oben. Das muss noch schneller gehen, ich kann es aber noch nicht optimal umsetzen. Den Start zum zweiten Rennen habe ich völlig verpennt. Plötzlich war ich nur noch Vierter. Ich kam sehr weit nach außen und war mit allen vier Rädern über der Begrenzung. Da waren die dann vorbei“, so Horn.
Hendrickx mit Doppelsieg in der Klasse 8
In der Klasse 8 fuhr Tim Hendrickx einen Doppelsieg ein. Umkämpft war vor allem das erste Rennen, als sich der Klassensieger einen engen Zweikampf mit Thorsten Rose lieferte. Erst gegen Ende vergrößerte sich der Abstand, so dass 2,182 Sekunden Unterschied auf dem Papier stand. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben am Anfang noch beobachtet, ob es doch noch anfängt zu regnen. Aber es ist gut ausgegangen, für alle glaube ich. Thorsten Rose war schnell unterwegs und es war nicht einfach ihn auf Distanz zu halten. Wir haben fair miteinander gekämpft. Er war immer im Rückspiegel zu sehen und ich musste permanent aufpassen“, gab Hendrickx nach dem ersten Durchgang zu Protokoll. Deutlicher war es im zweiten Rennen, wo Rose eigentlich auf klarem Kurs zu Klassenrang zwei war. Doch beim Überrunden wurde der Klassenzweite unsanft ins Aus befördert, wodurch Eduard Heinz (991 GT3 Cup) den zweiten Platz erbte. Heinz war schon im ersten Durchgang schnell unterwegs und belegte als Klassendritter den dritten Rang in der Klasse 8. Diesmal ging es sogar noch weiter nach vorne. Bis zum Ausfall von Rose lag Heinz auf dem fünften Rang, so dass der 911er Pilot als Gesamtvierter das schwarz-weiß karierte Tuch sah. Dritter in der voll besetzten Klasse 8 wurde Martin Kool, der sich gegen Udo Schwarz durchsetzte. Am Morgen war Kool noch Klassenvierter vor Michael Brode geworden.
Hinter den beiden dominierenden Klasse 10 Piloten Crow und Horn belegte im ersten Rennen Mario Meister (991 GT3 MR) den dritten Platz. Meister belegte im Gesamtklassement den fünften Rang. Nachdem Meister zum zweiten Rennen nicht antrat, holte sich Jesse James (991 GT3 Cup) als Gesamtfünfter den dritten Platz in der Klasse 10. Einen Doppelsieg in der Klasse 7 fuhr Daniel Haager (997 GT3 Cup) ein. Beide Rennen beendete Haager vor Vitus Harder. „Es lief im zweiten Rennen noch deutlich besser. Die langsamen Autos konnte ich besser überrunden. Es hat viel Spaß gemacht. Es war nur ein bisschen zu warm. Das Wochenende war super mit den zwei Klassensiegen in der PCHC“, erzählte Haager nach Rennen zwei.
Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) hielt sich in der eng umkämpften Klasse 6 wieder einmal schadlos. Der Berliner beendete beide Rennen auf der eins, hatte aber mit Alexander Klaus im ersten Durchgang einen ganz starken Gegner. Der Titelverteidiger musste auf Rang zwei erst einmal abwarten und auf einen Fehler warten. Dieser passierte zwei Runden vor Schluss, so dass sich Voigtländer den Klassensieg holte. „Im Grunde war ich nicht schneller als mein Vordermann. Deshalb war es schwierig vorbeizukommen. Ich musste auf einen Fehler von ihm warten. In der vorletzten Runde machte er beim Überrunden eines langsameren Fahrzeuges diesen Fehler. Er hatte sich für die Außenbahn entschieden und das war die falsche Entscheidung. Da konnte ich innen vorbei. Es war ein tolles Rennen und hat unheimlich Spaß gemacht. Der Sieg war jetzt sehr wichtig für die Meisterschaftsentscheidung“, berichtete Voigtländer. Einfacher tat sich Voigtländer im zweiten Rennen, wo Klaus in der ersten Runde hinter Bernhard Wagner zurückfiel. Ungefährdet fuhr Voigtländer auf die sechste Gesamtposition und schnappte sich damit den zweiten Sieg. Spannend war der Kampf um Rang zwei. Hier rückte Klaus immer näher an Wagner heran. In der elften Runde knackte dieser schließlich den vor ihm fahrenden Wagner. Somit lautete der Zieleinlauf schon wie im ersten Rennen Klaus vor Wagner.
Als Einzelstarter in ihren Klassen waren Heinz Bayer (996 GT3 Cup) und Mladen Pavlovic (964 RSR) unterwegs. Im 47 Fahrzeuge starken Feld fuhr Bayer als bestes Resultat bis auf Rang 18 nach vorne, während Pavlovic seinen Jägermeister 911er bis auf Platz 21 nach vorne fuhr. Die Klasse 4 ging erneut zweimal an Christian Kindsmüller (Cayman GT4 CS). Dahinter belegte Werner Mössner vor Sebastiaan D’Anjou (beide Cayman GT4) den zweiten Platz. Dank reger niederländischer Beteiligung waren die Klassen 1 und 2 voll besetzt. In der Klasse 2 fuhr Eric Hesp (968 CS) einen souveränen Doppelsieg ein. Der Niederländer setzte sich im ersten Rennen gegen seine Landsmänner Marco Braakman und Pelle van Waes (beide 944 Cup) durch. Im zweiten Heat verbesserte sich van Waes um eine Position, während Robert Hackbarth (944 Cup) diesmal auf Klassenrang drei das Ziel sein. In der stärksten Klasse des Wochenendes teilten sich Ronald van Vliet (Cayman S) und Jean-Paul Hulsebos (beide Cayman S) die Siege. Hinter Hulsebos gelang im ersten Rennen Jan Wouter Offringa (Cayman S) der Sprung als Dritter aufs Klassentreppchen. Im zweiten Heat hieß die Reihenfolge hinter Sieger Hulsebos Nick Drogtrop (Cayman S) vor van Vliet. Bester deutscher PCHCler war in beiden Rennen Helmut Piehler (Cayman S), der im ersten Rennen vor Katz/Klapputh (Cayman GTS) ins Ziel kam. In Rennen zwei platzierte sich Piehler vor Berges/Thomas (Cayman).
Nach der Absage des ADAC Racing Weekends auf dem Nürburgring geht es für die Porsche Club Historic Challenge vom 27.-28. August in Assen weiter.