Bei seinem Heimspiel in Assen sicherte sich Eric van den Munckhof (Z4 GTR) beide Siege in der DMV BMW Challenge. Sebastian Kühn (1M GTR 3,3), der in beiden Rennen Platz zwei belegte, machte es dem Z4 Piloten nicht leicht. Rang drei ging jeweils einmal an Maurice Thormählen (M3 GTR E46) und Ted van Vliet (JR M3 GTR E92).
Die kurioseste Szene des ersten Rennens ereignete sich in der sechsten Runde. Sowohl Eric van den Munckhof als auch Sebastian Kühn dachten, dass sie ein Flaggensignal erhalten hätten. Als plötzlich Maurice Thormählen und Niklas Koch (MINI GTR 1,6T) vorbeischossen, war klar, dass etwas nicht stimmte. Bis dahin hatten sich die beiden BMW-Piloten einen munteren Zweikampf geliefert, bei dem in der ersten Runde Kühn die Nase vorne hatte. In Runde zwei setzte sich van den Munckhof an die Spitze, musste kurz darauf aber wieder Kühn passieren lassen. Das Missgeschick mit der gelben Flagge spielte schließlich van den Munckhof in die Karten, der sich die erste Position zurückeroberte. Kühn musste sich knapp dahinter geschlagen geben. „Im ersten Rennen habe ich ein Flaggensignal falsch gedeutet und zusammen mit Eric van den Munckhof langsam gemacht. Da haben uns Koch und Thormälen überholt. Ich konnte das wieder korrigieren. Assen ist eine sehr schöne Rennstrecke. Ich war zum ersten Mal hier und es hat richtig Spaß gemacht“, so Sebastian Kühn.
Etwas klarer war die Angelegenheit im zweiten Durchgang, wo van den Munckhof von Beginn das Geschehen diktierte. Schnell hatte sich der Führende von van Vliet und Kühn abgesetzt. Es dauerte bis zur fünften Runde, ehe Kühn einen Fehler des Niederländers ausnutzte und sich vor van Vliet setzte. Erst einmal auf Rang zwei machte Kühn Boden gut, musste sich aber mit etwas über vier Sekunden Rückstand van den Munckhof geschlagen geben. Van den Munckhof zeigte sich mit seinem Abschneiden sehr zufrieden: „Es war ein super Wochenende. Zweimal Pole gefahren, zweimal den Sieg geholt. Im zweiten Rennen war der Start viel besser und deshalb habe ich gewonnen.“ Zufrieden durfte auch Sebastian Kühn sein, der in Assen bereits zum fünften Mal aufs Treppchen fuhr. „Es war ein super Rennen, zumal ich heute zunächst zwei Gegner vor mir hatte. Das Auto von Ted van Vliet geht auch richtig gut. Ich war die ganze Zeit nah an ihm dran. Er kam aus einer Ecke schlecht raus und ich konnte aufholen, mich neben ihm anbremsen und kam auch vorbei. Es hat sich gezeigt, dass ich der schnellere war“, so Kühn zum zweiten Heat.
Thormälen und van Vliet fahren auf Rang drei
Im ersten Rennen schnupperten Maurice Thormählen und Niklas Koch kurzeitig an Rang eins und zwei. Für Thormählen ist die niederländische Rennstrecke sowieso ein gutes Pflaster, holte er dort vor drei Jahren seinen ersten Gesamtsieg. Diesmal reichte es nicht ganz nach vorne. Doch ein starker dritter Gesamtrang konnte sich sehen lassen. Mit GTR 2 Pilot Koch lieferte sich Thormählen einen engen Kampf. In der drittletzten Runde hatte der M3-Pilot kurzeitig die dritte Position eingebüßt, doch konnte er einen Umlauf später die alte Ordnung wieder herstellen. Koch dürfte den verpassten dritten Platz verschmerzen können, holte er sich doch den wichtigen Sieg in der GTR2 direkt vor Jeffrey den Rooijen (JM M3 GTR 3,2 E36).
Nachdem Ted van Vliet im ersten Rennen das Ziel noch als Gesamtzehnter gesehen hatte, trumpfte der Niederländer im zweiten Durchgang groß auf. Mit der zweitschnellsten Rundenzeit im ersten Heat hatte sich van Vliet die zweite Startposition gesicherte. Diese verteidigte er zunächst gegenüber Kühn, ehe dieser zurückschlagen konnte. Gegen Rennende kam van Vliet noch einmal etwas an den Zweitplatzierten heran, musste sich aber mit 0,93 Sekunden geschlagen geben.
Der Blick in die Klassen
Im ersten Rennen war an Niklas Koch noch kein herankommen. Nachdem der Mini-Pilot auf den zweiten Heat verzichtete, sicherte sich Jeffrey den Rooijen den Sieg in der GTR 2 Klasse. Zwischenzeitlich lag der niederländische Gaststarter sogar auf der dritten Gesamtposition. Souverän entschied den Rooijen die Klassenwertung vor Sepp Römer (M3 GTR 3,2 E36) und Tobias Vazquez Garcia (M2 CS RC Evo) für sich. Im ersten Rennen hatte Römer kurz vor Schluss noch den dritten Platz in der Klasse Vasquez Garcia abgeluchst. Genau das gleiche Spielchen wiederholte sich in Durchgang zwei.
Die GTR 3 ging in beiden Rennen an Nick Hancke (320Si E90), der im ersten Rennen von ganz hinten durch das Feld pflügte. Der Youngster, gerade Klassensieger beim 24h-Rennen geworden, schaffte es bis auf den sechsten Rang nach vorne. Damit entschied er souverän die Klassenwertung vor Stefan Hupfer (330i E46 Evo) für sich. Im zweiten Rennen ging es noch eine Position weiter nach vorne. Von Platz neun aus gestartet arbeitete sich Hancke Runde für Runde nach vorne. In der vorletzten Runde setzte sich Hancke vor Vasquez Garcia und brachte den fünften Gesamtrang sowie den Klassensieg über die verbleibende Zeit. Hinter Hancke belegten Klaus-Dieter Frommer (BMW M3 E36) und Stefan Hupfer die weiteren Plätze. „Durch die kältere Luft heute hatte ich am Auto etwas mehr Leistung. Das hat man gespürt. Auch der Grip war besser. Heute musste ich nicht von hinten starten, weil wir diesmal nicht die Startaufstellung verpasst haben. Dadurch konnte ich von weiter vorne noch ein paar stärkere Gegner holen“, berichtete der Doppelsieger. In der GTR 4 verbuchte Christian Kautz nach Oschersleben seinen zweiten Doppelpack. Im ersten Rennen setzte sich Kautz gegenüber Bechtluft/Schilling (325iS E30 3,3) und Alex Pawlow (325i ST E36) durch.
Vier Sieger in vier Klassen
Zwei verschiedene Sieger gab es bei den 325er. Nach seinem Erfolg in Oschersleben ist Ulrich Tappe (325iS E36) auf den Geschmack gekommen. In Assen ließ er seinen nächsten Klassensieg folgen. Dabei setzte sich Tappe im ersten Rennen gegen Alexander Bux (325iS E36) und Frank Schlau (325iS E36) durch. In der Anfangsphase musste sich der von der Klassenpole gestartete Tappe noch mit Platz drei hinter Bux und Thomas Röpke (325iS E30) begnügen. In Runde vier ging Tappe an Serienorganisator Röpke und Bux vorbei. Während Röpke kurz vor Schluss die Segel streichen musste, klagte Bux über Bremsprobleme. Das verschaffte Tappe Luft, um mit über 20 Sekunden Vorsprung abgewinkt zu werden. Im zweiten Rennen übernahm Röpke ab Runde zwei das Kommando und gab die Führung nicht mehr ab. Tappe wurde diesmal Zweiter vor Bux.
Bei den 318er ging es erneut sehr eng zu, wobei zumindest der erste Platz eine klare Angelegenheit für Tom Nittel wurde. Von Beginn an führte der Youngster die Meute an. Dahinter folgten Florian Sternkopf und Max Rosam. Derweil arbeitete sich Theo Oeverhaus von hinten nach vorne. Und tatsächlich, – in der letzten Runde setzte sich Oeverhaus auf Platz zwei vor Florian Sternkopf. Spannung brachte der zweite Durchgang. Zunächst war Oeverhaus vorne, ehe Nittel wieder kontern konnte. Oeverhaus klebte rundenlang wie ein Schatten am Heck des Führenden. Beide lieferten sich ein heißes Duell, in dem Oeverhaus in der sechsten Runde wieder die Führung übernahm. Knapp hintereinander überquerten die Youngster den Zielstrich. Da Nittel nach Rennende noch eine Zeitstrafe wegen nicht Einhalten der Tracklimits aufgebrummt bekam, war der Abstand noch größer. Eine Zeitstrafe entschied auch den Kampf um Platz drei. Hier hatte eigentlich Ioannis Smyrlis die Nase vorne. Doch auch Smyrlis bekam zehn Sekunden spendiert, wodurch Max Rosam noch den dritten Platz erbte.
Nach einer Pause steht für die 318er und 325er der nächste Meisterschaftslauf vom 26.-27. Juni in Meppen auf dem Programm. Die GTR Klassen können zwar antreten, bekommen aber keine Meisterschaftspunkte.