Die harte Arbeit der letzten vier Wochen blieb für mathilda racing ohne Erfolg. Schon vier Stunden nach dem Start des legendären 24h-Rennens auf dem Nürburgring musste der Cupra TCR, der nach dem heftigen Unfall beim Qualifikationsrennen neu aufgebaut wurde, wieder abgestellt werden. Ein Getriebeschaden zwang den Kölner Rennstall zur frühzeitigen Aufgabe. Nach dem gelungenen Kraftakt ist die Enttäuschung besonders groß.
„Es ist sehr schade, dass unsere Mühen nicht belohnt wurden“, zieht Teamchef Michael Paatz schon kurz nach dem Ausfall eine treffende Bilanz. Gemeinsam mit seiner Mannschaft hat er in den vergangenen Wochen einen wahren Kraftakt bewältigt. Zur Erinnerung: Beim 24h-Qualifikationsrennen, das vier Wochen vor dem Langstreckenklassiker stattfand, wurde der Rennwagen von mathilda racing stark beschäftigt. Während Andy Gülden bei dem heftigen Unfall in der ersten Rennrunde glücklicherweise unverletzt blieb, erlitt der Cupra TCR, auch als „Spielkiste“ bekannt, einen irreparablen Totalschaden.
Dennoch ist es dem erfahrenen Rennteam gelungen, den geplanten Start beim 24h-Rennen mit Ehrgeiz, vollem Einsatz und starken Partnern umzusetzen. Dabei durfte sich mathilda racing sogar über prominente Unterstützung freuen, denn neben Teamchef Michael Paatz sowie Jürgen und Achim Nett, sollte auch Cupra-Werksfahrer Mikel Azcona ins Lenkrad greifen. Der Renneinsatz des Spaniers, der auch im Tourenwagen-Weltcup am Start war, wurde von Ravenol übernommen. „Es ist toll, dass wir uns auch in schweren Zeiten auf unsere langjährigen Partner, wie Ravenol oder Scherer, verlassen können“, dankt Teamchef Paatz. „Mit Rheinkarat, Medipoint19 und Real Garant Shop konnten wir zudem drei neue Unterstützer für den Langstreckenklassiker gewinnen.“
Im dreigeteilten Zeittraining, das am Donnerstag und Freitag vor dem Rennen stattfand, konzentrierte sich das Team noch nicht auf die Bestzeiten und führte stattdessen den wichtigen Funktionscheck durch. Gleichzeitig bekamen alle Fahrer die Chance, sich mit dem Cupra TCR vertraut zu machen. Am Ende sprang dabei der vierte Startplatz in der TCR-Klasse heraus.
Chaotischer Anfang & frühes Ende
Die Startphase des 24h-Rennens verlief turbulent. Wie viele andere Teams auch, entschied sich mathilda racing zu einem Start auf Regenreifen, denn die dunklen Wolken kamen dem legendären Eifelkurs immer näher. Nachdem der Regen in den ersten drei Runden ausgeblieben war, kam der Cupra TCR in die Box, um auf Slicks zu wechseln – eine Fehlentscheidung. Denn nur wenige Minuten später sorgte Starkregen für chaotische Bedingungen. Startfahrer Jürgen Nett hielt den Rennwagen trotz schwierigster Verhältnisse auf der Strecke.
Nach drei Stunden übergab Nett das Steuer an Michael Paatz, der mit Slicks auf die Jagd nach Bestzeiten ging. Doch vier Stunden nach dem Start war das 24h-Abenteuer für mathilda racing beendet. Ein Getriebeschaden zwang das Team zur frühzeitigen Aufgabe. „Wir hätten einen Getriebewechsel vornehmen können, aber der Zeitverlust wäre einfach zu groß gewesen“, ist Paatz ehrlich. „Wir sind beim 24h-Rennen angetreten, um den Sieg in der TCR-Klasse zu erzielen. Diese Chance war mit dem Getriebeschaden nicht mehr gegeben, deshalb haben wir uns zur Aufgabe entschieden. Wir wollen das 6h-Rennen im September als Ausgleich nehmen und konzentrieren uns dann auf die Jubiläumsausgabe des 24h-Rennens im Mai 2022.“
Im vierten Rennen des Jahres musste mathilda racing bereits den vierten Ausfall mit dem Cupra TCR verkraften. „Dieses Jahr haben wir das Glück nicht auf unserer Seite“, sagt Teamchef Michael Paatz. Beim vierten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie, der 52. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy am 26. Juni, wird der Kölner Rennstall wieder mit dem altbewährten Scirocco an den Start gehen. „Wenn es schon mit dem Cupra nicht klappt, dann möchten wir wenigstens mit dem Scirocco zeigen, dass wir die Top-Positionen in der Grünen Hölle noch erreichen können!“