Kühn und van den Munckhof teilen sich die Siege

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Der vorzeitige Abbruch in Rennen 2 verhinderte für Sebastian Kühn wohl den Doppelsieg // Foto: Patrick Holzer

Mit Siegen für Sebastian Kühn (1M GTR 3,3) und Eric van den Munckhof (Z4 GTR) endete das zweite Rennwochenende der DMV BMW Challenge in Oschersleben. Kühn setzte sich im ersten Rennen gegen Maurice Thormählen (M3 E46) durch. Im zweiten Heat musste Kühn ganz knapp van den Munckhof den Vortritt lassen.

Fast hätte es für Sebastian Kühn zu seinem ersten Doppelsieg gereicht. Von Anfang an heftete sich Kühn im zweiten Rennen an die Fersen von Eric van den Munckhof. Dem Niederländer blieb kaum Luft zum Atmen. In der zwölften Runde übernahm der 1er Pilot von van den Munckhof die Gesamtführung. Bei einer haarigen Überrundungsaktion war das Glück zudem auf seiner Seite. Dann gingen die roten Flaggen raus. Eine Ölspur führte zum vorzeitigen Abbruch. Pech für Kühn, Glück für van den Munckhof. Denn gewertet wurde die vorherige Runde. Ein sichtlich überraschter Eric van den Munckhof durfte nach ganz oben auf das Podium. „In der ersten Kurve war eine große Ölspur. Ich bekam so viel Öl auf die Reifen, dass ich keinen Grip mehr hatte. Drei Kurven später hatte ich überhaupt keinen Grip mehr, so dass ich ganz nach außen geschoben wurde. Da ist Sebastian Kühn innen an mir vorbei. Durch den Abbruch des Rennens wurde die Runde aber nicht mehr gewertet. Es war ein sehr schöner Kampf und hat viel Spaß gemacht“, erzählte der Gesamtsieger des zweiten Rennens.

Für den Niederländer war es ein versöhnlicher Abschluss, nachdem er im ersten Rennen noch Glück im Unglück hatte. Gleich in der zweiten Runde gerieten van den Munckhof und der direkt dahinter fahrende Arpad Viszokay auf eine rutschige Stelle. Während sich van den Munckhof drehte, schlug der ungarische BMW-Pilot hart in die Mauer ein. Den ersten Platz übernahm dadurch Sebastian Kühn, der sich nach Beendigung der Code 60 Phase den Sieg nicht mehr nehmen ließ. „Es war für mich ein super Ergebnis, bedingt aber dadurch, dass die beiden Führenden bei Eingang Start und Ziel einen Querdreher hatten. Ich hatte Sorge, dass sie wieder nach dem Einschlag vor mir auf die Strecke kommen. Danach war es eigentlich ein ungefährdeter Sieg. Das Auto hat super funktioniert. Ich war jetzt erst das dritte Mal auf dem Auto. Von daher bin ich sehr zufrieden“, freute sich Kühn über seinen ersten Gesamtsieg.

Maurice Thormählen fuhr im ersten Rennen aufs Podium // Foto: Patrick Holzer

Rang zwei für Maurice Thormählen
Bereits am Sachsenring deutete Maurice Thormählen im vergangenen Jahr das Potential des gelben M3 E46 an. In Oschersleben zeigte der M3-Pilot, dass sich der Fahrzeugwechsel gelohnt hatte. Nachdem der Trainingsdritte den Start etwas verschlafen hatte, ging es bedingt durch die Ausfälle bereits in der zweiten Runde auf Rang zwei nach vorne. Zwar versuchte Thormählen noch auf Kühn aufzuschließen, doch am Ende betrug der Abstand knapp über neun Sekunden. „Ich konnte die Ampel nicht gut sehen und hatte mich kurz erschrocken, als plötzlich zwei neben mir waren. Ich konnte mich an Niklas Koch heransaugen. Er hat mich vorbeigelassen, weil er wusste, dass ich schneller war. Als sich die zwei vor mir wegdrehten, habe ich nur noch versucht auf die eins aufzuschließen. Der war aber definitiv schneller und ich konnte ihn nicht erreichen“, berichtete der Zweitplatzierte. Mit seinem dritten Platz fuhr Niklas Koch (Mini GTR 1,6T) ein starkes Resultat ein. Der Mini-Pilot hielt die stärkere GTR 1 Konkurrenz auf Distanz und fuhr zudem zum wichtigen GTR 2 Sieg. „Ich hatte auf jeden Fall einen Blitzstart, was wir mit dem Auto nicht gewohnt sind. Es lief danach alles top. Am Ende hatten wir Probleme mit dem fünften Gang. Der ging nicht mehr rein. Wir hatten eine mega Pace, schneller als im Qualifying. Wir konnten auch mit den großen Autos gut mithalten“, so Koch nach dem ersten Durchgang. Wegen des kurz vor Schluss aufgetretenen Schadens musste Koch jedoch auf den zweiten Durchgang verzichten.

Den letzten Podestrang schnappte sich im zweiten Rennen Christoph Driescher (M3 GTR E90), der sich gegenüber dem ersten Rennen noch einmal um eine Position verbesserte. Der Drittplatzierte setzte sich schnell von Hinrich Thormählen ab, der das Volant von seinem Sohn übernommen hatte. Die Zeiten an der Spitze konnte der zweifache Hockenheimsieger nicht ganz mitgehen. Nach elf Runden zeigte die Uhr einen Rückstand von etwas über 13 Sekunden auf die beiden Vorderen an. „Wir hatten zunächst kleinere Probleme und konnten das Freie Training nicht fahren, um Erfahrungen zu sammeln. Startplatz acht war natürlich nicht ganz so toll. Im ersten Rennen bin ich mit Platz vier im Grunde noch zufrieden. Mehr ging jetzt auch nicht“, befand Driescher nach Durchgang eins.

Im Feld der DMV BMW Challenge ging es eng zu // Foto: Patrick Holzer

Blick in die Klassen
Selbst die aktuelle Corona-Problematik und Übernachtungsverbot im Fahrerlager konnten das starke Nennungsergebnis der DMV BMW Challenge nicht eintrüben. 38 Fahrzeuge starteten im ersten Rennen, allein sieben davon in der großen GTR 1 Klasse. Platz vier in der Klasse und Rang sechs im Gesamtklassement holte sich mit Simon Lange (BMW Z4 GTR) ein Serienneuling. Im zweiten Durchgang fuhr Lange bis auf die vierte Gesamtposition nach vorne, ehe in der siebten Runde nach einer Berührung das vorzeitige Aus kam. Rang vier in der GTR 1 holte sich dadurch Harald Tänzler (M3 GTR 3,4 E46) vor Lars Zander (M140 GTR V8), der als Achter ebenfalls den Sprung in die Top 10 schaffte.

In der GTR 2 teilten sich wie schon in Hockenheim Niklas Koch und Toni Thurmayer (M3 GTR E36) die Siege. Nach dem fünften Gesamtplatz im ersten Rennen fuhr Thurmayer im zweiten Heat als Gesamtvierter den souveränen Klassensieg ein. „Das zweite Rennen war sehr spannend. Wir hingen am Anfang des Rennens hinter einem GTR 1 Auto fest. Ich versuchte ihn zu überholen, habe dabei aber Zeit verloren. Dadurch kamen zwei weitere Autos vorbei, darunter ein Klassenkonkurrent. Die haben sich kurz darauf berührt und ich ging wieder in Führung. Das erste Rennen war nicht so spektakulär. Die Spitze war ein bisschen zu weit weg. Ich hatte Glück, dass ich überhaupt fahren konnte, denn vor ein paar Tagen hatten wir einen Riss im Fahrwerk entdeckt“, fasste Thurmayer sein Wochenende zusammen. Zweiter in der GTR 2 wurde nach Klassenrang vier im ersten Heat Marc Hauri (318is K GTR E30). Wie schon im ersten Rennen landete Sepp Römer (M3 GTR 3,2 E36) auf dem dritten Platz in der GTR 2. Römer, am Morgen Gesamtsiebter, war nach dem Lackaustausch mit Simon Lange weit nach hinten zurückgefallen. „Ich hatte vor mir den Z4, der gerade in den Kurven sehr langsam war. Ich versuchte vorbeizukommen, es war eng und er berührte mich an der Fahrertür, wodurch es mich herausdrehte“, so Römer.

Die GTR 3 sah mit Salman Owega (M240i RC) und Nick Hancke (BMW 320Si 3,0 E90) die gleichen Sieger wie schon beim Saisonauftakt in Hockenheim vorne. Für Hancke war das erste Rennen gleich zu Beginn gelaufen, als ihm ein anderes Fahrzeug aufs Rad fuhr. Salman Owega machte früh reinen Tisch und siegte souverän vor David Assfalg (M240i RC) und Klaus-Dieter Frommer (M3 E36 GT). Im zweiten Rennen zeigte Hancke das Potential des von AVP-Motorsport aufgebauten E90. Als Gesamtfünfter und Sieger der GTR 3 ließ Hancke aufhorchen. Dabei hatte der ehemalige Challenge Meister auch etwas Glück. „Es gab einige Positionswechsel im Kampf mit Harald Tänzler. Wahrscheinlich habe ich die Reifen überfahren. Ich musste auch ein paarmal durch den Dreck. Vorne links ist der Reifen innen aufgerissen. Ich musste das Auto abstellen, hatte aber das Glück, dass die Runde vor dem Abbruch nicht mehr gewertet wurde“, so Hancke. Salman Owega belegte als Gesamtsiebter Rang zwei. Dritter in der GTR 3 wurde David Assfalg.

Die GTR 4 entschied zweimal Christian Kautz (BMW 330i) souverän vor Alex Pawlow (325i ST E36) bzw. Bechtluft/Schilling (E30 3,3) für sich. „Das Auto ist neu aufgebaut, die Hinterachse komplett umgebaut. Im Grunde war es ein erster Test. Es hat alles super geklappt und ich konnte alles eins zu eins umsetzen“, so Kautz

Enge Zweikämpfe gab es bei den 318ti Fahrzeugen // Foto: Patrick Holzer

Smyrlis und Sternkopf bei den 318er vorne
Bei den 325er teilten sich Thomas Röpke (325iS E30) und Ulrich Tappe (325iS E36) die Siege. Im ersten Rennen setzte sich Röpke gegen Tappe und Alexander Bux (325iS E36) durch. Im zweiten Durchgang zeigte Tappe eine starke Leistung und fuhr souverän zum Klassensieg. Zweiter wurde Bux, gefolgt von Ehrke/Bütow (325iS E36).

Florian Sternkopf und Ioannis Smyrlis teilten sich die Siege bei den 318ti Cup Fahrzeugen. Das erste Rennen war geprägt vom beinharten Duell zwischen Sternkopf und Smyrlis. Kurz vor Schluss ging Smyrlis vorbei. Doch in der letzten Runde stand der gelbe 318ti plötzlich im Kies. Der Querlenker war gebrochen. Und Sternkopf erbte unverhofft den Erfolg. „Ich hatte einen sehr guten Start und konnte eine Lücke herausfahren. Aber durch Fahrzeuge größerer Klassen, die in den Kurven langsamer waren, konnte ich mich nicht weiter absetzen und Ioannis Smyrlis war schnell wieder hinten dran. Auf Start und Ziel fuhr er aus dem Windschatten heraus an mir vorbei. Er war schneller und ich musste ihn ziehen lassen. Ich habe dann zwar gewonnen, aber Ioannis hätte es mehr verdient“, zeigte sich Sternkopf sportlich. Dahinter setzte sich knapp Marc David Müller gegenüber Theo Oeverhaus durch. Im zweiten Rennen revanchierte sich Smyrlis für den kurz vor Schluss entgangenen Sieg. Theo Oeverhaus landete diesmal vor Kevin Walter auf der zweiten Position. „Im zweiten Rennen hatten wir jetzt mehr Glück. Wir hatten noch einige Änderungen im Setup gemacht, was sich ausgezahlt hat. Das Rennen über hat es gut ausgesehen und ich freue mich über den Sieg“, so Smyrlis. Vom 25.-26. Juni geht es für die 318er und 325er Piloten der DMV BMW Challenge in Meppen weiter. Gemeinsam geht es wieder vom 16.-18. Juli in Spa-Francorchamps an den Start.