Beim zweiten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie musste sich Frikadelli Racing noch geschlagen geben – nun hat es geklappt. 1.028 Tage nach dem letzten Triumph feierten Earl Bamber und Mathieu Jaminet im Porsche 911 GT3 R den Sieg beim 62. Eibach ADAC ACAS-Cup. Für das Team aus Barweiler unweit des Nürburgrings ist es der achte Gesamtsieg in dem Nordschleifen-Championat.
Für die Mannschaft gab es gleich doppelten Grund zum Jubeln, denn auf Platz zwei machten Patrick Pilet und Maxime Martin einen erfolgreichen Renntag für Frikadelli Racing perfekt. „Wir haben gezeigt, was wir können“, zeigte sich Teamchef Klaus Abbelen nach der Zieldurchfahrt zufrieden. Über Platz drei freuten sich nach spannenden vier Rennstunden durch die Grüne Hölle Klaus Bachler und Martin Ragginger im Falken-Porsche. Die Porsche-Dominanz im dritten Saisonrennen untermauerten Michael Christensen und Lars Kern Manthey-Elfer auf Gesamtrang vier.
Die Pole-Position in dem zweimal unterbrochenen und dann verkürzten Zeittraining schnappten sich am Samstagmorgen Jens Klingmann, ‚Jesse Krohn‘, Alexander Sims und Stef Dusseldorp im BMW M6 GT3 von Schubert Motorsport. Im Rennen hielt die Führung des BMW-Quartetts allerdings nur etwas mehr als einen Umlauf lang, ehe Bamber eingangs Runde zwei den BMW kassierte. „Das Ergebnis ist fantastisch für das Team – und natürlich eine super Vorbereitung auf das 24h-Rennen auf dem Nürburgring“, sagte Bamber. „Wir sind mit unserer Entwicklung auf einem guten Weg.“ Jaminet ergänzte: „Es sah vielleicht einfach aus, aber kein Rennsieg ist einfach. Wir wollten diesen Doppelsieg und sind wirklich happy, das geschafft zu haben.“
Auch die Falken-Mannschaft war in der jüngsten Vergangenheit nicht unbedingt erfolgsverwöhnt. „Nach zwei harten Jahren endlich wieder auf dem Podium zu stehen, ist ein Wahnsinnsgefühl – und das bei so starker GT3-Konkurrenz“, sagte Bachler. „Unsere Ingenieure aus Japan können aktuell nicht nach Deutschland an die Rennstrecke kommen und fiebern aus der Ferne mit. Die Analysen und Besprechungen finden dann per Videokonferenz statt, auch wenn es bei denen schon weit nach Mitternacht ist.“
Hinter dem Spitzenquartett wurden die beiden BMW M6 GT3 von ROWE Racing auf den Positionen fünf und sechs gewertet. Auf den Plätzen sieben bis neun folgten drei Audi R8 LMS von Land Motorsport, Phoenix-Racing und Car Collection. Die Top-10 komplettierte das Mercedes-AMG HRT Team Bilstein.
Das beste GT3-Am-Fahrzeug pilotierten zum zweiten Mal in Folge Janine Shoffner und Moritz Kranz für GetSpeed auf Rang 20. Auf Position 23 kam die schnellste Pro-Am-Mannschaft, Lionspeed by Car Collection, mit den Fahrern Lorenzo Rocco, Patrick Kolb, Patric Niederhauser und Johannes Stengel im Audi R8 LMS ins Ziel.
Einer der Helden der ersten Rennstunde war Nico Menzel im Porsche 911 GT3 R von Huber Motorsport. Der 23-Jährige mischte mit dem Pro-Am-Auto, dass er sich mit Philipp Neuffer, Stefan Aust und Alex Müller teilte, in die Spitzengruppe mit und fuhr in Runde sieben bis auf Platz zwei nach vorne. Dabei bewies er vor allem ein feines Gespür für spektakuläre Überholmanöver – vor allem, als er in Runde drei den Falken-Porsche, einen ROWE-BMW und den Schubert-BMW hinter sich ließ. In der Klasse belegte das Quartett am Ende Rang drei.
Eine verhaltenes Nordschleifen-Debüt 2021 fuhren Thomas Mutsch, Felipe Fernandez-Laser und Franck Mailleux im SCG 004c von Glickenhaus Racing. Mit 9:03,953 Minuten Rückstand auf die Spitze kam das Trio mit dem feuerroten Kleinseriensportwagen über Rang 21 nicht hinaus.
Gelungenes Comeback der Stuck-Brüder: Zusammen mit Reinhard Kofler gewannen Ferdinand und Johannes Stuck mit dem KTM X-Bow GTX von True Racing die Klasse CupX. Der Sieg in der Cup3 (Cayman GT4-Trophy by Manthey-Racing) ging an Thorsten Jung und Oskar Sandberg für Mühlner Motorsport. In der Cup5 (BMW M2 CS Racing) triumphierten Francesco Merlini, Yannick Fübrich und David Griessner für das Adrenalin Motorsport Team Alzner Automotive.
Das schnellste TCR-Fahrzeug pilotierten die beiden Nordschleifen-Spezialisten Marc Basseng und Manuel Lauck auf Rang 42 von 154 Fahrzeugen, die das Rennen aufgenommen hatten. Dabei büßten sie mit dem Hyundai Elantra N TCR auf die Spitze gerade einmal zwei Runden ein. Die schnellste Runde fuhr das Duo im 8:40,053 Minuten – ein neuer TCR-Rundenrekord in der Nürburgring Langstrecken-Serie.