Marc Ehret und Noah Nagelsdiek legten mit dem BMW M4 GT4 beim fünften Meisterschaftslauf der DMV NES 500 eine glänzende Premiere hin. Von der Pole Position aus fuhr das Duo in Zandvoort vor Ladurner/Sommer (Sean Leon CupRacer) und Schaller/Fulsche (VW Scirocco R) den Gesamtsieg ein.
Am zweiten BMW M4 Sieg in dieser Saison gab es im Grunde kaum etwas zu rütteln. Marc Ehret und Noah Nagelsdiek zeigten von Anfang an, dass der Gesamtsieg zwischen den Dünen nur über sie gehen würde. Mit der klaren Pole-Zeit im Rücken schlug der M4 gleich zu Beginn eine ordentliche Marschrichtung an. Nach den ersten 16 Runden hatte sich Ehret einen Vorsprung von fast zwölf Sekunden auf den zweitplatzierten Christian Ladurner erarbeitet. Das Seat-Team stoppte als erstes, während Ehret noch einige Umläufe länger draußen blieb. Sebastian Sommer knabberte nach dem Halt den Rückstand Runde um Runde ab, ehe der grüne Leon in Runde 38 in Schlagdistanz war. Einen Umlauf später verdrängte Sommer den M4 von Nageldsiek von Rang zwei. Nachdem auch Ehret Motorsport gestoppt hatte, wiederholte sich das Spielchen. Nur diesmal mit der Nummer 1 in Front. Ehret kam in großen Schritten näher und in Runde 56 wechselte die Führung erneut. Der schnellen Gangart der BMW-Mannschaft hatten die Vorjahresmeister nichts entgegen zu setzen.
Zwar schmolz der Abstand nach dem letzten Stopp wieder etwas zusammen, doch am Ende zeigte die Uhr einen Vorsprung von über 46 Sekunden an. „Unser Ziel war eigentlich einen Test für die ADAC GT4 Germany zu fahren. Wir wollten drei Stunden konstant fahren, die Reifen testen und schauen ob unser Setup gut eingestellt ist. Als wir aber gemerkt haben, dass wir einen Gesamtsieg herausfahren können, war es natürlich unser Ziel diesen auch mitzunehmen“, erklärte Ehret. Insgesamt zufrieden äußerten sich auch die Zweitplatzierten, die damit den wichtigen Sieg in der NES 8 geholten hatten. „Wir sind den zweiten Stint nochmals mit gebrauchten Reifen gefahren. Das hat leider nicht funktioniert. Es war ein Test, ob wir mit neuen Reifen zwei Stints fahren können. Ich habe schnell gemerkt, dass von den Rundenzeiten nichts mehr ging. Da haben wir viel Zeit liegen lassen und den Anschluss verloren. Das ist nicht schlimm, denn das eigentliche Ziel war der Klassensieg“, so Christian Ladurner. Teamkollege Sebastian Sommer ergänzte: „Es lief bis auf die Reifen sehr gut. Die körperliche Beanspruchung war sehr hoch. Ich war auch zum ersten Mal auf der Strecke. Man muss höchst konzentriert sein. Der kleinste Fehler wird gleich bestraft. Aber es hat viel Spaß gemacht hier zu fahren.“
NES 7 besonders eng umkämpft
Noch enger als der Sieg war die dritte Gesamtposition umkämpft. Dass es dabei noch um den Erfolg in der erneut stark besetzten NES 7 ging, war das Sahnehäubchen. Nach 89 Rennrunde trennten Platz drei und vier gerade einmal 0,5 Sekunden. Mit einem starken Schlussturn verteidigte Heiko Fulsche den dritten Gesamtrang gegenüber Nils Mierschke (beide VW Scirocco Cup S). Den Grundstock hatte Teamkollege Marek Schaller gelegt, der den Scirocco gleich zu Beginn auf Platz drei schob. Direkt dahinter folgten Vincze/Schubert/Torwesten (Porsche Cayman CS), die Lausitzsieger Nehls/Eis (Mini Cup S 1,6 T) und Mierschke. Ab der vierten Runde setzte sich der Cayman auf die dritte Position, wobei sich der Abstand zu Schaller zwischen ein und zwei Sekunden einzupendeln schien. Probleme mit dem Getriebe, sowie ein Fehler der Motorkontrollleuchte kostete jedoch Zeit. Ab der 14. Runde hatte Schaller die alte Ordnung wieder hergestellt. Der Scirocco-Pilot baute von da an den Vorsprung auf den auf Rang zwei liegenden Mini weiter aus, wobei nach 20 Runden Nils Mierschke die zweite Position übernahm.
Nach den obligatorischen Stopps kam Mierschke zwar ganz dicht heran, den Weg vorbei fand er jedoch nicht. Die letzten Runden waren schließlich besonders spannend, wobei die beiden Sciroccos teilweise mit fast identischen Zeiten unterwegs waren. „Ich fuhr den ersten Stint. Da habe ich versucht beim Start gleich gut weg zu kommen und zu zeigen, dass wir da sind. Das hat auch soweit ganz gut geklappt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Verlauf des Rennens“, so Schaller. Heiko Fulsche fand: „Das war schon recht spannend bis zum Schluss. Es war nicht so einfach, da auch noch unser Schwesterauto mit ins Geschehen eingegriffen hat. In dem Fall aber eher zum Nachteil für uns. Nils Mierscke hat schon einen guten Job gemacht. Die letzten Runden war er hinter mir recht präsent im Rückspiegel. Jetzt sind wir aber happy den Klassensieg ins Ziel gebracht zu haben.“
Noch ein relativ versöhnliches Ende fand das Rennen für die Cayman-Besatzung, wo erstmals Mike Torwesten am Volant drehte. Der setzte noch einmal zu einem starken Endspurt an und schnappte sich zwei Runden vor Schluss den Mini von Nehls/Eis. „Wir haben nach den Problemen ein Reset an der Bordelektronik vorgenommen und danach lief es gut. Wir haben versucht aufzuholen. Das hat auch recht gut geklappt. Am Ende hatte ich noch einen sehr harten Kampf mit dem Mini mit einem positiven Ende für uns. Die Jungs nehmen jetzt die Punkte mit nach Hause und ich fahre vielleicht noch einmal mit ihnen“, so Torwesten über seinen Ersteinsatz.
Der Blick in die Klasse
Hinter den vier NES 7 Teams folgten die Gesamtsiebten Schaak/Bergmeier (Seat Leon TCR), die damit Rang zwei in der NES 8 belegten. Für Dominique Schaak waren das wichtige Meisterschaftspunkte, womit auch der Klassentitel erst beim Finale entschieden wird. Platz acht schnappte sich das Trio Rohrscheidt/Hezler/Schrey im BMW M240i RC, die in der NES SP unterwegs waren. Die Top 10 komplettierten Kleeschulte/Quante (BMW GTR V8 E92) und Michael Neuhauser (BMW M135i). Eine Runde hinter Neuhauser beendeten die Sieger der NES 6 das Rennen. Nick Hancke, dessen Vater Sascha und Sarah Ganser teilten sich einen BMW 325iS E36. Das Trio schnappte sich gleich vor Borcheld/Richert (BMW M3 3,0 E36) und Patze/Patze (BMW Z4 GT) den Klassensieg. Sieger in der NES 3 wurden erstmals die beiden BMW-Piloten Hansen/Heimbach (BMW 325i E46). Den im selben Rennen ausgetragenen 318ti Zandvoort Cup entschieden Walter/Seifert für sich.